Lagotto Romagnolo

Urprung

Erwähnung findet der Lagotto Romagnolo  bereits im 17. Jahrhundert. Die Vorfahren des uns heute bekannten Lagotto waren italienische Wasserhunde, die seit dem 16. Jahrhundert in den Lagunen und Sumpfgebieten der Emilia Romagna  den "Vallaroli", den damaligen Bewohnern der Niederebene, bei der Jagd auf Enten und Blesshühner mithalfen. Dabei erwiesen sich die Vierbeiner als äußerst robust und ausdauernd, schwammen stundenlang im Wasser, um das Federwild aufzustöbern und zu apportieren.

 

„Càn Lagòt“ bedeutet im Dialekt der Romagna „Wasserhund“. Dank des dichten, gelockten Fells konnte das kühle Nass den Hunden nichts anhaben.

 

Mit der Trockenlegung der Sümpfe Ende des 19. Jahrhunderts verschwand nicht nur die Wasserjagd, sondern auch das Volk der Vallaroli. Ihre Hunde jedoch blieben. Da die Trüffelsuche nun an Bedeutung gewann, fand man im Lagotto Romagnolo bald einen arbeitseifrigen Verbündeten, der auf eine neue Aufgabe wartete. Ausgestattet mit einem ausgeprägten Geruchssinn, von mittlerer Größe, außerordentlich wendig und mit dem dichten Lockenpelz auch in dornigen Vegetationen unempfindlich, bewährte sich der Lagotto auch in unwegsamem Gelände. Zuverlässig führt er bis heute die Suchenden zu dem begehrten Pilz.

 

Bis heute verfügt der Lagotto Romagnolo über einen gro­ßen Arbeitswillen, der rassegerecht ausgelastet werden muss. Nur dann kann der intelligente Vierbeiner seine positiven Wesenszüge voll und ganz entfalten. 

Wesen

Der Lagotto ist ein fröhlicher Kobold, dessen Intelligenz  man auf keinen Fall unterschätzen sollte. Er kann sich außerordentlich gut konzentrieren, ist sehr aufmerksam, interessiert und gewitzt. Er möchte unbedingt gefördert, aber auch gefordert werden. Lange Spaziergänge allein reichen ihm nicht aus, er braucht immer eine Aufgabe. Zu häufige Wiederholungen eines Spiels oder eines bestimmten Spaziergangs langweilen ihn schnell. Ihn reizt das Neue. Als Arbeitshund ist er prädestiniert für Such- und Spüraufgaben, aber auch Therapiearbeit, Alten- oder Schulbegleitung sind geeignete Einsatzbereiche. Weniger bis gar nicht geeignet ist er als Jagd- oder Schutzhund.

 

Der Lagotto ist extrem freiheitsliebend und testet seine Menschen permanent auf Lücken im Erziehungssystem aus. Dies macht er jedoch nie fordernd oder aggressiv, sondern immer mit außerordentlich viel Charme. Auch wenn er sich nach getaner Arbeit gerne mit seinem Menschen die Couch teilt, ist er doch kein Sofahund, sondern eher ein Temperamentsbündel.

 

Dennoch hat er ein sehr sanftes und sensibles Wesen. Einer Erziehung mit Härte und Drill verweigert er sich. Er fordert einen respektvollen, fairen Umgang, den er mit großer Anhänglichkeit und Unbeschwertheit dankt. Im Umgang mit anderen Hunden sind Lagotti unkompliziert und haben ein nicht-körperbetontes Spielverhalten. Bei Spannungen agieren sie häufig als Friedensstifter.

 

Der Lagotto hat sich viel von seinem ursprünglichen Charakter bewahrt. Schwimmen, stöbern und apportieren gehören nach wie vor zu seinen Lieblingsbeschäftigungen.

 

Wer bereit ist, mit seinem Hund aktiv zu arbeiten, sich mit einer besonderen Persönlichkeit auseinander zu setzen und sich selber als Hundebesitzer noch einmal völlig neu zu definieren, für den ist der Lagotto Romagnolo absolut die richtige Rasse.

Aussehen

Der Lagotto Romagnolo ist ein Hund von mittlerer Größe mit kräftigem Körperbau und hängenden Ohren. Die Rute ist säbelförmig und wird ebenfalls hängend getragen. Das Haarkleid ist dicht gelockt und nicht haarend.
Die Schulterhöhe eines Rüden beträgt ca. 43-48 cm mit einem Gewicht von13-16 kg. Die Hündin hat eine Größe von 41-46 cm und ein Gewicht von 11-14 kg. 

Pflege

Der Lagotto benötigt regelmäßige Fellpflege. Alle paar Tage braucht er Kamm und Bürste, hin und wieder ein Bad. Da das Haarkleid immer weiter wächst, muss es alle 2-3 Monate geschoren werden. Das Innenohrfell wird in Abständen gezupft und die Augen werden freigeschnitten.

 

Der Lagotto hat kein Fell, er hat Haare, wie der Mensch. Er hat demnach auch keinen Fellwechsel, bei dem sich altes Haar löst und neues nachwächst. Die Haare des Lagotto wachsen, ebenso wie beim Menschen, immer weiter und müssen daher regelmäßig geschoren werden. Da er nicht haart, gilt der Lagotto Romagnolo als allergikerfreundlich. Die meisten Menschen mit Tierhaarallergie reagieren auf die Proteine der ausgefallenen Haarschuppen.

Unsere Meinung dazu ist:

Wer gegen Tierhaare allergisch ist, reagiert häufig auch noch auf andere Substanzen. In dem lockigen Fell sammeln sich Pollen und jede Menge weiterer Allergene, die ins Haus getragen werden und dann ihrerseits allergische Reaktionen auslösen können. Dies sollte unbedingt vor Anschaffung eines "Allergikerhundes" bedacht werden. Unseren Welpeninteressenten geben wir bei Bedarf eine Fellprobe mit nach hause.